Das India Gate ist ein Monument, das gebaut wurde, um den indischen Soldaten zu gedenken, welche im Ersten Weltkrieg und in den Afghanischen Kriegen umkamen. Die Namen aller Soldaten sind auf den Wänden eingetragen. Das Fundament wurde 1921 gelegt und der Bau wurde 1931 abgeschlossen. Das 42 Meter hohe India Gate liegt inmitten eines wichtigen Verkehrsknotenpunkts.
Auf dem Weg von Delhi nach Agra hielten wir für das Mittagessen irgendwo in der Pampa an einer Autobahnraststätte an. Für uns alleine schien das Gebäude völlig überdimensioniert zu sein, aber es war ja auch nicht Hochsaison. In den Raststätten befinden sich immer Gift Shops, wobei man das grösste Geschenk den Verkäufern macht, wenn man dort einkauft, da die Preise völlig überrissen sind. Und auch unser Guide hat sich ein Geschenk gemacht, nachdem er schon den besten Platz im Auto in Beschlag genommen hat, und konnte fast gratis zu Mittag essen, da er uns Touristen ins Lokal gelockt hat. So läuft das halt. Nicht nur in Indien.
In der Nähe des Flusses Yamuna in Sikandra, vor den Toren Agras, befindet sich Akbar's Tomb. Das ist das Grab von Akbar dem Grossen, welcher der bedeutendste König der Moguldynastie war. Er regierte von 1556 bis 1605 und gründete ein riesiges Imperium, welches sich von Kabul nach Assam und von Kashmir nach Ahmednagar erstreckte. Sein eigenes Grab plante er alleine und wählte den Standort aus, was ein religiöser Brauch war, welchem die Mogule folgten. Akbar verstarb 1605 als der Bau seines Grabes gerade begonnen hatte. Es wurde 1612 durch seinen Sohn Jahangir nach den Originalplänen von Akbar fertiggestellt.
Das Agra Fort ist ein Festungs- und Residenzbau, in welchem die grossen Mogulkaiser wie Akbar, Jahangir und Shah Jahan lebten und von wo aus sie das Land regierten. Wegen der zentralen Lage entschied Akbar, die Hauptstadt seines Imperiums von Delhi nach Agra zu verlegen. Man erinnere sich, dass Akbars Enkel Shah Jahan 1648 die Hauptstadt wieder nach Delhi zurückverlegte. Das Red Fort lag in Ruinen, bevor es Akbar 1565 neu aufbauen liess. Der Bau wurde 1573 vollendet. Erst unter der Herrschaft von Shah Jahan nahm das Red Fort seinen heutigen Zustand an. Während Akbar vorwiegend in rotem Sandstein mit Marmoreinlagen bauen liess, bevorzugte Shah Jahan weissen Marmor mit Verzierungen aus Gold und Halbedelsteinen als Baumaterial. Die gesamte Anlage ist von einer 21 Meter hohen Mauer umgeben, deren Umfang 2.4 Kilometer beträgt. Im Innern befinden sich Paläste, mehrere Moscheen und Gärten. Nach seiner Machtergreifung 1658 stellte Aurangzeb seinen Vater Shah Jahan im Roten Fort unter Hausarrest, wo dieser 1666 auch starb.
Itmad-Ud-Daulah's Tomb ist ein Mausoleum in Agra, welches oft als Baby Taj bezeichnet wird. Es wurde von Nur Jahan, der Frau von Jahangir, für ihren Vater Mirza Ghiyas Beg in Auftrag gegeben, welcher Akbar unter anderem als Ministerpräsident und Schatzmeister diente. Ihm wurde der Titel Itmad-ud-Daulah verliehen, was soviel wie Pfeiler des Staates bedeutet. Er war der Grossvater von Mumtaz Mahal, der Taj-Mahal-Berühmtheit. Das Grab wurde zwischen 1622 und 1628 gebaut und repräsentiert den Übergang zwischen der ersten Phase der mogulischen Architektur – primär aus rotem Sandstein mit Marmordekorationen, wie Akbar's Tomb in Sikandra – zur zweiten Phase, basierend auf weissem Marmor und Mosaik-Einlagen – am elegentesten realisert beim Taj Mahal.
Anschliessend besuchten wir Mahtab Bagh (Moonlight Garden), ein Park mit vielen Pflanzen und Bäumen auf der anderen Seite des Flusses Yamuna, gegenüber dem Taj Mahal. Er liegt in perfekter Symmetrie und Ausrichtung zum Taj Mahal und es besteht kein Zweifel, dass er ein Teil des Designs des Taj Mahals war, in der Zeit zwischen 1631 und 1635. Er wird Mahtab Bagh genannt, weil es ein idealer Ort ist, um den Taj Mahal bei Mondlicht zu sehen.
Es wird überall auf öffentlichem Grund kleinlich darauf hingewiesen und geachtetet, dass der Taj Mahal nicht mit einem Stativ fotografiert wird, da ja sonst die Fotos noch besser werden könnten als diejenigen der professionellen indischen Fotografen. Die Sorge ist völlig berechtigt. Solch kleinliches Verhalten schreit direkt nach Korruption und so konnte ich den Taj Mahal schliesslich für Rs. 20 und einen schweizer Kugelschreiber doch noch ablichten.
Bis zum Mondlicht harrten wir dann aber doch nicht mehr aus. Während dem Sonnenuntergang verliessen wir den Garten wieder in Richtung Hotel. Den Taj Mahal konnten wir auch noch vom drehbaren Panoramarestaurant sehen. Zwar sahen wir nur die Spitze des Taj Mahals aber das genügt den Indern, um mit Restaurant mit Sicht auf den Taj Mahal zu werben. Aber das ist ja egal, denn am nächsten Tag sollten wir den Taj Mahal von Nahem bewundern können.
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