Die Jama Masjid ("Freitagsmoschee") in Delhi ist die grösste Moschee Indiens und eine der grössten der Erde. Sie liegt in Shahjahanabad (heute Old Delhi), der nach dem Grossmogul Shah Jahan benannten Altstadt Delhis. Der Bau erfolgte auf dessen Geheiss zwischen 1650 und 1656. Für den Bau wurde im Wesentlichen roter Sandstein verwendet. Die Fassade ist zum Teil mit Marmor verkleidet. Die Gebetshalle ist nach Mekka im Westen ausgerichtet. Auf dem Hof, in dessen Mitte sich ein Wasserbecken für die Reinigung vor dem Gebet befindet, finden mehr als 20'000 Gläubige Platz.
Shorts waren nicht erlaubt und so mussten wir ein Tuch um die Hüften binden, um die Beine vollständig zu bedecken. Die Schuhe mussten ausgezogen werden, wodurch sich meine Füsse dann auf dem heissen Plattenboden wie Spiegeleier in der Bratpfanne anfühlten. Wie ich bei der Recherche soeben feststellen musste, haben wir es natürlich wieder versäumt, eines der zwei 40 Meter hohen Minarette zu besteigen, von welchen man Old Delhi aus der Vogelperspektive hätte betrachten können. Vijay, unser Guide, wollte wohl etwas früher Feierabend machen.
Das Red Fort in Delhi wurde ebenfalls von Shah Jahan gebaut. Die Mauer ist 2.5 Kilometer lang. Die Festung liegt am Fluss Yamuna. Der Bau begann im Jahr 1638 und wurde 1648 beendet. Das Red Fort war der Palast des Grossmoguls, als er die Hauptstadt von Agra nach Delhi verlegte, um seinem Reich Prestige zu bringen und neue Chancen für Bauvorhaben und Interessen zu verfolgen. Nach 1857 wurde das Fort dann von der Britischen Indischen Armee verwendet. Wir verzichteten auf den Besuch dieses Forts zu Gunsten des Forts in Agra.
Raj Ghat ist eine Gedänkstätte für Mahatma Gandhi. Es ist eine einfache schwarze Marmorplattform, welche den Ort der Kremation am 31. Januar 1948 markiert. Die Plattform ist von einem grossen ruhigen Park umgeben. Gandhi war geistiger Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung, die 1947 mit dem von ihm entwickelten Konzept des gewaltfreien Widerstandes das Ende der britischen Kolonialherrschaft über Indien herbeiführte. Heute sind deshalb viele Strassen mit M.G. Road benannt.
Der Lotus Temple (Bahai's House Of Worship) wurde 1986 fertiggestellt. Wie der Name schon sagt, liess sich der Architekt von einer Lotusblume inspierieren. Er gewann mehrere architektonische Auszeichnungen und wurde in mehreren hundert Zeitungen und Zeitschriften abgebildet.
Das Qutub Minar ist 72.5 Meter hoch. Der Durchmesser beim Fundament ist 14.3 Meter, zuoberst noch 2.75 Meter. Es gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Vor geraumer Zeit ereignete sich hier aber eine Tragödie: Ein Besucher rief im Inneren des Minaretts zum Spass, der Turm falle um, was eine grosse Massenpanik mit mehreren Toten auslöste. Seither ist der Turm nicht mehr zugänglich. Neben dem Minarett war ein zweiter Turm im Bau, wurde wegen dem Tod des Erbauers nie mehr fertiggestellt. Hier wurden wir zum ersten Mal damit konfrontiert, dass ausländische Besucher für die Besichtigung der Bauten ein Mehrfaches an Eintritt bezahlen müssen.