Friday, 18 May 2007

Trip Across North India: Day 2 - Delhi

Los ging es in Delhi, dem ersten Zacken der Golden Triangle Tour Delhi-Agra-Jaipur. Wir waren auf den Hotel-Vouchers als VIP eingetragen und versprachen uns einiges. Was wir nicht wussten: es gab auch VVVIP. Am Morgen flogen wir mit Jet Airways von Bangalore nach Delhi. Wie wenn der Lärm der Triebwerke noch nicht genug wäre, wurden wir auch vor Start und Landung noch mit westlichen Rockballaden beschallt, z.B. mit Wind of Change von den Scorpions. Aber bei Turbulenzen passt das ja. Die Aussentemperatur in Delhi war 39 Grad. Schwitz!

Die Jama Masjid ("Freitagsmoschee") in Delhi ist die grösste Moschee Indiens und eine der grössten der Erde. Sie liegt in Shahjahanabad (heute Old Delhi), der nach dem Grossmogul Shah Jahan benannten Altstadt Delhis. Der Bau erfolgte auf dessen Geheiss zwischen 1650 und 1656. Für den Bau wurde im Wesentlichen roter Sandstein verwendet. Die Fassade ist zum Teil mit Marmor verkleidet. Die Gebetshalle ist nach Mekka im Westen ausgerichtet. Auf dem Hof, in dessen Mitte sich ein Wasserbecken für die Reinigung vor dem Gebet befindet, finden mehr als 20'000 Gläubige Platz.

Shorts waren nicht erlaubt und so mussten wir ein Tuch um die Hüften binden, um die Beine vollständig zu bedecken. Die Schuhe mussten ausgezogen werden, wodurch sich meine Füsse dann auf dem heissen Plattenboden wie Spiegeleier in der Bratpfanne anfühlten. Wie ich bei der Recherche soeben feststellen musste, haben wir es natürlich wieder versäumt, eines der zwei 40 Meter hohen Minarette zu besteigen, von welchen man Old Delhi aus der Vogelperspektive hätte betrachten können. Vijay, unser Guide, wollte wohl etwas früher Feierabend machen.

Das Red Fort in Delhi wurde ebenfalls von Shah Jahan gebaut. Die Mauer ist 2.5 Kilometer lang. Die Festung liegt am Fluss Yamuna. Der Bau begann im Jahr 1638 und wurde 1648 beendet. Das Red Fort war der Palast des Grossmoguls, als er die Hauptstadt von Agra nach Delhi verlegte, um seinem Reich Prestige zu bringen und neue Chancen für Bauvorhaben und Interessen zu verfolgen. Nach 1857 wurde das Fort dann von der Britischen Indischen Armee verwendet. Wir verzichteten auf den Besuch dieses Forts zu Gunsten des Forts in Agra.

Raj Ghat ist eine Gedänkstätte für Mahatma Gandhi. Es ist eine einfache schwarze Marmorplattform, welche den Ort der Kremation am 31. Januar 1948 markiert. Die Plattform ist von einem grossen ruhigen Park umgeben. Gandhi war geistiger Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung, die 1947 mit dem von ihm entwickelten Konzept des gewaltfreien Widerstandes das Ende der britischen Kolonialherrschaft über Indien herbeiführte. Heute sind deshalb viele Strassen mit M.G. Road benannt.

Der Lotus Temple (Bahai's House Of Worship) wurde 1986 fertiggestellt. Wie der Name schon sagt, liess sich der Architekt von einer Lotusblume inspierieren. Er gewann mehrere architektonische Auszeichnungen und wurde in mehreren hundert Zeitungen und Zeitschriften abgebildet.


Das Qutub Minar ist 72.5 Meter hoch. Der Durchmesser beim Fundament ist 14.3 Meter, zuoberst noch 2.75 Meter. Es gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Vor geraumer Zeit ereignete sich hier aber eine Tragödie: Ein Besucher rief im Inneren des Minaretts zum Spass, der Turm falle um, was eine grosse Massenpanik mit mehreren Toten auslöste. Seither ist der Turm nicht mehr zugänglich. Neben dem Minarett war ein zweiter Turm im Bau, wurde wegen dem Tod des Erbauers nie mehr fertiggestellt. Hier wurden wir zum ersten Mal damit konfrontiert, dass ausländische Besucher für die Besichtigung der Bauten ein Mehrfaches an Eintritt bezahlen müssen.






















Sunday, 13 May 2007

Trip Across North India: Day 1 - Bangalore

Ausgangspunkt für unsere 16-tägige Reise durch den Norden Indiens war Bangalore, wie Manipal im indischen Bundesstaat Karnataka gelegen. Durch den Hightech-Boom in den 80er Jahren siedelten viele internationale Firmen wie Philips, Intel, Synopys etc. am Stadtrand an und es entwickelte sich ein Software-Park, welcher den Beinamen Silicon Valley von Indien erhielt. Angeblich hat man es versäumt, in die urbane Infrastruktur zu investieren, weshalb viele Firmen ihren Sitz in die neue nördlich gelegene Software-Hauptstadt Hyderabad verlegten.

Durch die vielen Busse, die sich im Stadtzentrum bewegen, bekommt man eigentlich den Eindruck, dass Bangalore ein gut ausgebautes Bussystem hat. Wenn man dann aber mal versucht, den Bussteig und die Liniennummer zu finden, dann verzweifelt man. Selbst wenn man die einheimischen Leute fragt, erhält man widersprüchliche Auskünfte.

In Bangalore ist auch ein neuer internationaler Flughafen am entstehen, an welchem auch die Zürcher Flughafenbetreiberin Unique beteiligt ist.

Die Geschäfte hier scheinen prächtig zu laufen, sodass jeder Student hier in Manipal nach dem Studium mindestens fünf Job-Offerten auf sicher hat. Man munkelt deshalb auch, dass die Schüler beim Antritt ihres Studiums klüger seien als beim Abschluss.

Wir erreichten Bangalore am frühen Sonntag Morgen in 10 Stunden per Nachtbus aus Manipal. Vor der Abreise in Manipal hatte es noch heftig gestürmt und zum ersten Mal seit meiner Ankunft geregnet. Der Monsun kündigt sich an. Am Abend sollte dann Renés Kollegin Carmen ankommen, welche uns auf unserem Trip begleitete.

Am Nachmittag zwängten wir uns durch den Markt, welcher total überfüllt war. Manchmal fragt man sich dann schon, wo denn alle diese Leute herkommen. Aber in Kolkata sollte es dann noch viel schlimmer sein. Wir mussten dann mal wieder aus dem Getümmel raus, sonst wird man nämlich früher oder später wahnsinnig. Sowieso sieht jede Strassenecke aus wie die andere und man kann sich leicht verirren.

Anschliessend besichtigten wir Tipu Sultan's Summer Palace, welcher 1791 fertiggestellt wurde. Leider wurde die ganze Innenausstattung entfernt, weshalb der Palast nun ziemlich leer wirkt.


Link zum Thema:

Auch Bangalore soll ein bisschen unique sein, 18.05.2007 -- Tages-Anzeiger Online
























Verkehrsströme in Bangalore


Spätestens nach einem Mal Waschen sind die Farben weg


Wo ist Walter?


Steel Centre


Zuckerrohr


Jama Masjid in Bangalore

Saturday, 5 May 2007

Happy Birthday Rajeev!

Gestern um Mitternacht war hier im Wohnheim wieder einmal der Teufel los und ich wurde Zeuge einer indischen Geburtstagszeremonie, welche eine Jahrtausend alte Tradition hat.

Zuerst wurde dem Geburtstagskind von jedem Studenten unter lautem Gebrüll der Hintern versohlt. Wie wenn das noch nicht genug wäre, wurden danach Eier und Tomaten nach ihm geworfen. Der Ei-Wurf auf dem Bild war übrigens ein Volltreffer. Unsere zwei neuen deutschen Kollegen würden jetzt sagen: "Mahlzeit!" oder "Lecker!".

Die Inder glauben nämlich, dass durch diese Taten Kraft und positive Energie übertragen werden. Die Tritte sollen Kraft bringen, das Ei steht für die Fruchtbarkeit und die Tomate soll gegen Tollwut helfen, welche in Indien häufig vorkommt.

Wenigstens wurde die Geburtstagsfeier mit einem "Happy Birthday" abgerundet. Das hatte sich der arme Kerl redlich verdient.

Übrigens, mein Zimmerkamerad René hat am 16. Mai Geburtstag. Den Flug konnte er leider nicht mehr umbuchen...








Ostern waren doch schon


Der Bösewicht "Mr. Tomato"